Theisbergstegen

Geschichte

Ortsteil Theisbergstegen

Der aus den Ortsteilen Theisberg und Stegen zusammengewachsene Ort liegt im Glantal, das hier durch die dicht nebeneinander liegenden Hänge von Potzberg und Remigiusberg stark verengt wird. Am Fuß des Remigusbergs zieht von Westen her ein Seitental heran, durch das der Rödelbach abfließt. Das rechts des Glan befindliche Theisberg ist auf dem steilen Hang des Potzbergs angelegt, zu Füßen der heute nur noch als Schutthügel im Wald existierenden Burg Deinsberg. Der am Fuße des Remigiusbergs liegende Ortsteil Stegen füllt dagegen den engen Ausgang des Rödelbachtals und zieht sich über einen lang gestreckten Geländerücken, der das Seitental vom Tal des Glan trennt.
Gesicherte vorgeschichtliche Zeugnisse sind auf der Gemarkung nicht vorhanden. Zur Zeit der Römer befand sich in Theisberg eine nicht mehr lokalisierbare Ansiedlung, von der bei Bauarbeiten entdeckte Urnengräber sowie zwei heute noch in der Außenwand der Kirche zu findende Bruchstücke von Grabdenkmälern stammen. Zwei bis ‘1834 im Chor der Kirche aufgestellte Teile eines Viergöttersteins befinden sich heute im Historischen Museum der Pfalz in Speyer. Theisberg wird 992 als Deinesberge zum ersten Mal urkundlich erwähnt; das sich später am Steg über den Glan entwickelnde Stegen dagegen erst 1364 als Stegin. Theisberg war Sitz des Amtes Deinsberg-Reichenbach und gehörte bis zum Beginn des 14. Jh. ins Reichsland um Kaiserslautern. Wohl wie in Kübelberg und Wolfstein war hier zurzeit Kaiser Friedrich Barbarossas eine Burg angelegt worden, die zum Schutz seiner Westgrenze diente und als Deinsburg einem Niederadelsgeschlecht seinen Namen gab. Nach dem Bau der Michelsburg auf dem Remigiusberg nannte man sie Alte Burg. Das auf der linken Seite des Glan gelegene Stegen zählte dagegen noch zum Remigiusland und gehörte in die Schultheißerei Pfeffelbach. Im Jahre 1600 trat Pfalz- Zweibrücken das Dorf an die Nebenlinie Pfalz-Veldenz ab, die es der Schultheißerei Reichenbach im Oberamt Lauterecken zuordnete. 1715 wurden schließlich beide Teile zu einem Ort vereint. Zu Beginn des 19. Jh. (1802) lebten in Theisbergstegen 144 Einwohner, deren Zahl sich bis 1867 auf 228 Personen in 60 Haushalten steigerte. Heute wohnen im Ortsteil Theisbergstegen 392 Menschen.
Die historische Bebauung befindet sich bei der Kirche, im Umfeld der an der Brücke über den Glan gelegenen Mühle und nördlich des Rödelbachs am Hang des Remigiusbergs. In Theisberg gab es um die Mitte des 19. Jh. vor allem einzeln stehende große Hofanlagen, so z. B. das riesige Quereinhaus Hauptstraße 17 und das 1835 errichtete Quereinhaus Friedhofweg 7/9, wogegen in Stegen auch eine ganze Reihe kleiner und kleinster Anwesen vertreten waren. Zwischen beiden Ortsteilen lag die im 18. Jh. wiedererrichtete Mühle des Dorfes, die 1868 umgebaut und zu Beginn diesen Jahrhunderts als Holzbearbeitungsfabrik betrieben wurde. Das vor der Mühle liegende Wehr ist ebenso wie die alte Brücke inzwischen verschwunden. In der zweiten Hälfte des 19. Jh. erhielt Theisberg am Fuß der Kirchstraße ein Feuerspritzenhaus (bei Kirchstraße 2), das in der Kirchstraße 26 gelegene Pfarrhaus des 18. Jh. wurde 1934 abgebrochen und an seiner Stelle der heutige Bau errichtet.

Ortsteil Godelhausen

Der Ort liegt im Tal des Glan, Remigiusberg und Potzberg direkt gegenüber, auf den Ausläufern von Wackenhübel und Röderwald, die das Glantal nach Westen begrenzen. Die Bebauung ist auf der Spitze eines zum Tal hin flach auslaufenden Höhenrückens angelegt, der die südliche Flanke eines kleinen Seitentals bildet, durch das zwei Bäche zum Glan hin abfließen. Die Gebäude gruppieren sich locker um eine versetzte Straßenkreuzung, die aus der den Hang herunter-kommenden Bergstraße und der über die westliche Talflanke ziehenden Hauptstraße gebildet wird.
Das 1364 als “Godelsauwe“ erstmals erwähnte Dorf gehörte zur Schultheißerei Pfeffelbach im Oberamt Lichtenberg. Vor dem Dreißigjährigen Krieg (1609) gab es hier 56 Personen in 15 Haushalten. Bis 1675 hatten sich erst wieder 3 Familien angesiedelt, 1677 ist der Ort im Holländischen Krieg erneut zerstört worden. Zu Beginn des 19. Jh. (1802) lebten in Godelhausen 98 Einwohner, deren Zahl sich bis 1867 auf 217 Personen in 44 Haushalten steigerte. Heute zählt der Ortsteil 329 Menschen . Um die Mitte des 19. Jh. bestand der Ort im Wesentlichen aus einigen großen Quereinhäusern, die zumeist traufständig an der Bergstraße aufgereiht lagen. Obwohl sich schon mit einigen giebelständigen Höfen eine Erweiterung entlang der nach Theisbergstegen führenden Straße abzeichnete, wuchs der Ort mit dem 1829 erbauten Schulhaus zunächst auf der Südseite des Dorfes. Erst im 20. Jh. kam es dann auch auf der Nordseite jenseits des Baches zu einer Ausdehnung der Bebauung. Das älteste noch erhaltene Gebäude im Ort ist der Wohntrakt eines ehemaligen Quereinhauses (Hauptstraße 33), das 1769 errichtet wurde. Die übrigen Gebäude zeigen heute eine auf das 19. Jh. zurückgehende Erscheinung. In der Hauptstraße 67 befindet sich die 1788 baulich erneuerte Mühle von Godelhausen, die 1903 nach Plänen von Bezirksbaumeister Kleinhans zu einem Wasserwerk für Kusel umgebaut wurde.